Die Antrim-Coast in Nordirland liebe ich. Vielleicht liegt es daran, dass ich vor 22 Jahren genau hier das erste Mal meinen Fuß auf irischen Boden setzte? Damals verbrachten wir eine Woche hier und es war so großartig, dass ich mich sofort in Irland verliebte. Die Antrim Coast hat sehr viel zu bieten, zum Beispiel den Giants Causeway. Ich mache gerne eine Wanderung dorthin.

 

Wanderung Giants Causeway

Strecke: Dunseverick Castle zum Causeway, Küstenwanderung 

Länge: ca. 8 km

Schwierigkeitsgrad: einfach, wenige kurze Steigungen, ein paar Treppen und Zauntritte, Wiesenpfad

Orientierung: Sehr einfach. Immer am Küstenpfad lang.

 

Wer mehr will, kann auch von der White Park Bay oder Ballintoy loswandern, das dauert mindestens sechs Stunden. Wichtiger Hinweis: Vorher informieren, ob der Weg frei ist oder evtl. von Steinschlag blockiert.

Je nach Richtung,also an welchem Startpunkt man geparkt hat, nimmt man den Bus vom Causeway nach Dunseverick oder umgekehrt.

Tipp: Wenn man direkt am Causeway parkt, kostet das inclusive Besucherzentrum mit Audioguide 9 Pfund. Wer nur wandern möchte, parkt am Besten kostenlos am Dunseverick-Castle, fährt mit dem Bus zum Causeway und wandert zum Auto zurück. 

 

 

 

Ich parkte am Causeway, da ich sowieso noch ins Besucherzentrum wollte, fuhr mit dem Bus zum Dunseverick Castle und wanderte los. Vom Castle ist nur noch eine Ruine übrig.

Besonders gerne fahre ich im Mai nach Irland, weil dann der Ginster blüht. Die gelben Blüten vor blauem Himmel und Meer sehen beinahe schon unwirklich schön aus.

Im Ginsterglück!

 

Wie ihr seht, hätte das Wetter nicht besser sein können. Was für ein Urlaubsstart!

 

Jeder Schritt bot neue Aussichten auf Klippen und Meer (und Ginster) und ich machte sehr viele Fotos. Eine kleine Auswahl gibt es hier als Slideshow:

Das hier war dann doch ein eher gruseliger Fund unterwegs ... Aber es gab auch nette Begegnungen. Ab und zu  kamen mir sogar ein paar Wanderer entgegen.

... und diese unglaubliche Ruhe! Bis auf das Meeresrauschen, Vogelgezwitscher und ab und zu das Blöken eines Schafs war es herrlich still. Dieser kleine Vogel hier ist ein begnadeter Sänger und war nicht sonderlich scheu.

Unterwegs gibt es viele Bänke, wie diese besonders schöne hier. Ich hab sie alle ausprobiert. :-)
Unterwegs gibt es viele Bänke, wie diese besonders schöne hier. Ich hab sie alle ausprobiert. :-)

Ich wanderte drei Stunden. Eigentlich war es eher eine Schlenderung als Wanderung. Aber warum hetzen? Mein neues Wandercredo: Für kürzere Strecken länger brauchen!

Jetzt gibt es noch mal Ginster, weil's so schön ist.

Der Giants Causeway von oben gesehen.
Der Giants Causeway von oben gesehen.

Hier mal eine Karte von der näheren Umgebung des Giants Causeway.

Das neue Besucherzentrum finde ich von Außen ziemlich gelungen. Drin erfährt man auf unterhaltsame Weise von der Entstehung des Giants Causeways (Wahrheit und Legende) und von der Flora und Fauna der Gegend. Außerdem gibt es natürlich den unvermeidlichen Souvenirshop und eine Cafeteria. Vor zwei Jahren hatte ich mir auch so einen Audio-Guide mitgenommen (gibt es in vielen Sprachen) und fand den wirklich gut gemacht. Die 9 Pfund sind also keine Fehlinvestition.

Knie-Check: Die erste "richtige" Wanderung nach Knieunfall verlief erstaunlich gut. Ich bin das erste Mal längere Strecken bergauf- und bergab gegangen. Die passenden Muskeln hatte ich mir zwar beim Krafttraining zugelegt, aber ist ja nicht dasselbe. An diesem Tag bin ich ingesamt 14 km gegangen, ohne Kniezicken. Dann kann die nächste Wanderung ja kommen!  Stöcke habe ich nicht benutzt, ich fühle mich einfach nicht wohl mit den Dingern. Evtl. nehme ich sie für die Bergbesteigung.

Ja, wie jetzt, war ich denn gar nicht unten am Causeway? Nur von oben fotografiert? Doch, ich war unten, aber später. Ich wollte immer schon einen Sonnenuntergang am Giants Causeway erleben, und diesen Wunsch habe ich mir erfüllt.

Ganz waschechter uncooler Traveller machte ich mir etwas Sorgen, ob es nicht gefährlich sein könnte, wenn da niemand mehr ist, außer ein paar Überfällern. Aber es waren noch Leute unterwegs, die eher nicht nach Überfällern aussahen, sondern nach Romantikern oder Fotografen (richtig ernsthafte, mit Stativ). 

Ich hatte kein Stativ und auch nur meine einfache Kamera, darum sind meine Fotos nicht so supergut geworden, vielleicht erkennt ihr aber trotzdem, dass sich der Weg gelohnt hat.